Spatenstich in Themar / Startschuss für Modellvorhaben zur WRRL
10.05.2004 - Pressemitteilung des TMLNU:

Gemeinsames Handeln für unsere Lebensader Wasser

„Ich wünsche mir, dass wir ohne Sorge unsere Kinder an unseren Gewässern spielen und baden sehen können und dass unsere Gewässer reich an heimischen Fischen und Pflanzen sind. Seit Ende 2000 hat diese Vision mit der Wasserrahmenrichtlinie einen Begleiter auf der europäischen Ebene gefunden. Erstmalig wird flächendeckend für die Länder der Europäischen Union ein guter Zustand für Qualität und Menge des Wassers in all seinen Formen, ob als Grundwasser oder in unseren Flüssen verbindlich festgeschrieben“, erklärte heute der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar, anlässlich des Projektstarts „Verbesserung und Vernetzung aquatischer Lebensräume“ mit dem Spatenstich zum Umbau des Brückenmühlenwehrs in Themar.

In den letzten Jahrhunderten sind unsere Gewässer stark durch Querbauwerke überprägt worden. Sie zerteilen den Lebensraum Fluss in zahlreiche oft kleinräumige Abschnitte. Mit dem Programm „Verbesserung und Vernetzung aquatischer Lebensräume“ sollen die Lebensräume durch Umgestaltung von Querbauwerken oder deren Rückbau wieder verknüpft werden. So ist im Rahmen des Projektes der Um- bzw. Rückbau zahlreicher Wehranlagen im Einzugsgebiet der Werra vorgesehen, wofür insgesamt 4,7 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Für den Umbau des Brückenmühlenwehrs in Themar sind 150.00 Euro vorgesehen. Vom örtlichen Angelverband wurde die Patenschaft über die künftige Fischaufstiegshilfe übernommen.

Gleichzeitig wurde mit der Vorstellung von neun ausgewählten Initiativen der Startschuss zur Durchführung des Modellvorhabens Flussgebietsmanagement gegeben. Zielsetzung der Modellvorhaben ist es, die gemeinsame Durchführung fachbereichsübergreifender komplexer Maßnahmen mit beteiligten Behörden, Institutionen/Verbänden und Nutzern zu testen, die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Stellen zu optimieren und die Einbeziehung der interessierten und beteiligten Stellen in die Maßnahmenplanung/-umsetzung im Rahmen der Gewässerforen anhand konkreter Maßnahmen zu erproben.
Die Auswahl der im Rahmen eines Ideenwettbewerbes eingereichten Vorschläge erfolgte nach Beratung in den regionalen Gewässerforen und dem Thüringer Gewässerbeirat durch das Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt.
Folgende Modellvorhaben wurden ausgewählt:

Lebendige Sprotte (Landkreis Altenburger Land/Greiz);
Revitalisierung des Röstegrabens (Landkreis Nordhausen);
Auenrenaturierung für eine lebendige Werra zwischen Sallmannshausen und Wartha (Wartburgkreis);
Verminderung von Stoffausträgen aus landwirtschaftlich genutzten Flächen (landesweit);
Renaturierung der Ulster im Flurbereinigungsverfahren Buttlar (Wartburgkreis);
Entwicklung der Rodach und ihrer Zuflüsse zu einem durchgängigen, strukturreichen Verbundsystem in der Kurregion Bad Colberg/Ummerstadt (Landkreis Hildburghausen);
Gewässersanierung der Walse (Eichsfeldkreis);
Reduktion des Stickstoffaustrages aus landwirtschaftlich genutzten Flächen im Bereich der Talsperren Weida, Zeulenroda und Lössau (Greiz/Saale-Orla-Kreis);
Sanierung und Renaturierung der Monna im Thüringer Becken (Landkreis Sömmerda).

„Für beide Programme stehen mit ca. zehn Mio. Euro umfangreiche Förder- und Finanzierungsmittel zur Verfügung. Diese werden überwiegend aus Mitteln des Europäischen Augleichsfonds finanziert. Es liegt nun an allen Beteiligten, diese Vorhaben mit Erfolg umzusetzen“, so der Minister.

Katrin Trommer-Huckauf
Pressesprecherin



Minister Dr. Volker Sklenar überreicht die Urkunde an den Vorsitzenden des BUND Thüringen, Ron Hoffmann.

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News Mai 2004