Kali + Salz AG
plant neue Salzeinleitung in die Werra
BUND fordert zum Weltwassertag 2006 Ende der Werra-Versalzung
Erfurt, 21.03.06
Die Kali+Salz AG plant eine mehr als 60 Kilometer lange Rohrleitung, um zusätzlich
mehr als 500.000 Kubikmeter Salzabwasser pro Jahr in die Werra einzuleiten.
Die Rohrleitung soll von Neuhof bei Fulda bis zu den Kaliwerken bei Unterbreizbach
an die Werra führen. Der BUND Thüringen kritisiert die zusätzliche
Belastung der Werra mit Salzwasser.
Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND
Thüringen: „Mit 2.500 mg Salz pro Liter Werrawasser überschreitet
der gesetzlich genehmigte Grenzwert für die Einleitung von Salzwasser
in die Werra das ökologisch verträgliche Maß um das Zehnfache.
Dieser Grenzwert stammt noch von 1947 und entspricht längst nicht mehr
dem Stand moderner Umwelttechnik. Uns ist für ganz Europa kein höherer
Grenzwert bekannt. Damit hat K+S eine unrühmliche Spitzenposition.“
Nach Angaben von Stephan Gunkel, Gewässerexperte beim BUND Thüringen,
gibt es kaum eine Stelle an der unteren Werra, an der mehr als drei Fischarten
nachgewiesen werden können. Normalerweise würden 20-30 Arten in
diesem Flussabschnitt, der zur Barbenregion zählt, vorkommen. Selbst
die Barbe als Leitfisch dieser Region kommt kaum noch vor. Das Salzwasser
ist nicht nach ihrem Geschmack.
Auch vom Makrozoobenthos, den Kleintieren im Wasser, die maßgeblich
für gute Wasserqualität verantwortlich sind, gebe es nur noch 3
von mehr als 30 Arten. Damit könne der salzbelastete Fluss seine Selbstreinigungskraft
nicht mehr entfalten und zusätzliche Stoffeinträge nicht abbauen.
„Offenbar betrachtet Kali + Salz AG die thüringische Werra weiterhin als Abwasserkanal zur billigen Entsorgung ihrer Industrieabwässer“, kritisierte Gunkel.
Der BUND Thüringen
fordert die zuständigen Behörden auf, die Grenzwerte für die
Salzeinleitung in die Werra endlich auf ein ökologisch erträgliches
Maß zu reduzieren. Anders sei die Kali + Salz AG offensichtlich nicht
dazu zu bewegen, in für Mensch und Natur erträgliche Alternativen
ihrer Abwasserentsorgung zu investieren.
Für Rückfragen,
Stephan Gunkel, Tel.: 0361 555 03 14 oder 0160 44 200 70
Weitere
Informationen zur Salzproblematik finden Sie unter Werra / Kalibergbau
Link zur Seite des
BUND Thüringen
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