Reges Interesse
bei Veranstaltung zur Salzrohrleitung an die Werra
BI "Rettet die Werra" lud Fachleute und Politiker zur Diskussion
Bad Sooden Allendorf,
13.10.2006
Die von der BI "Rettet die Werra" organisierte Veranstaltung war
sehr gut besucht; der Veranstaltungssaal im Hochzeitshaus in Bad Sooden-Allendorf
war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Nachdem Dr. Bäthge von K+S die Planungen vorstellte, trugen Prof. Braukmann
und Herr Hübner von der Uni Kassel zur ökologischen Situation der
Werra vor. Diese sei nach den Bewertungskriterien der Wasserrahmenrichtlinie
in die unterste Kategorie einzuordnen, so Braukmann. Dabei seien die Salzbelastungen
die Hauptursache.
Mit Staunen nahmen die Zuhörer die Geschichte des Grenzwertes auf, der
durch Diskussionen Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entstand, weil durch
die Salzeinleitungen das Bremer Trinkwasser nicht mehr genießbar war.
Noch heute beruft sich das Unternehmen K+S auf einen Grenzwert aus dem Jahre
1943, der als kriegsbedingte Übergangsregelung gedacht war, wie dem Vortrag
von Herrn Hübner von der Uni Kassel zu entnehmen war.
Leider haben aber scheinbar auch die zuständigen Behörden verpasst,
dass der Krieg inzwischen vorbei ist und den Grenzwert zuletzt im Jahr 2003
neu bestätigt. Jedenfalls, was den Chloridanteil angeht. Die zulässigen
Werte für die Wasserhärte wurden sogar noch erhöht: bis zu
90° dH darf die Werra bei Gerstungen haben. Ein Wert oberhalb jeder gewöhnlichen
Gewässer-Härteskala.
Im Anschluß forderte
Stephan Gunkel vom BUND Thüringen niedrigere Salzgrenzwerte, die sich
an ökologischen Kriterien orientieren, so dass die Werra perspektivisch
wieder ein Süßwasserfluß wird.
Die Versalzung der Werra-Aue, wie sie durch die Salzrohrleitung aus Neuhof
drohe, müsse verhindert werden, so Gunkel.
Herr Arnold aus Erfurt führte in seinem interessanten Vortrag die ökonomischen
Hintergründe des Kali-Fusionsvertrages und der damit einhergehenden Umweltverpflichtungen
aus.
Die Mitglieder des Landtages, Frau Erfurth von B90/Grüne und Herr Landauer
von der CDU machten Ihre kritische Haltung zur Werra-Versalzung deutlich und
forderten eine intensive Prüfung von Alternativen zur geplanten Laugenleitung.
Die Bürgerinitiative fühlt sich durch den enormen Zuspruch bestärkt
und plant weitere Aktivitäten.
Vortrag
von Prof. Braukmann zur Werra-Versalzung (pdf, 2,2 MB)
Vortrag
von Stephan Gunkel zur Werra-Versalzung und Verschlechterungsverbot (pdf,
15 kB)
(Vortragsfolien
als pdf-Datei, 2,5 MB)
Vortrag
von Peter Arnold zu ökonomischen Hintergründen (pdf, 107
kB)
Weitere Informationen zur
Salzrohrleitung
Link zur Webseite
der BI "www.rettet-die-werra.de"
Kontakt zur BI: "Rettet die Werra"; Frank Hix / Stefan Heuckeroth-Hartmann;
Landgrafenstraße 2; 37242 Bad Sooden-Allendorf; Tel: 05652-918 919
e-mail: heuckeroth-hartmann@web.de; rahix@rechts-auskunft.de