Schwarzpappel
– Baum des Jahres 2006 wird an der Werra gepflanzt
Eu-gefördertes Modellvorhaben zur Verbesserung der Gewässerstruktur
Pressemitteilung des Staatlichen Umweltamtes Suhl und des BUND Thüringen
03.11.06
Lauchröden. Das Staatliche Umweltamt Suhl hat in Zusammenarbeit mit dem
BUND Thüringen an der Werra eines von 9 Modellvorhaben in Thüringen
durchgeführt, um Teilabschnitte der Werra von Sallmannshausen bis Göringen
zu renaturieren.
Blick von der Burgruine ins Werratal. Klicken sie auf das Bild für
eine Vergrößerung.
Im Rahmen dieses Vorhabens
finden derzeit Pflanzungen in der Werraaue unterhalb der Burgruine Brandenburg
bei Lauchröden statt. Dabei werden typische Arten des Auwaldes, wie Weide
und Erle, aber auch die inzwischen selten gewordene Schwarzpappel gepflanzt.
Der Baum des Jahres 2006, die Schwarzpappel, ist inzwischen selten geworden
an unseren Flüssen. Nach Informationen des BUND Thüringen gibt es
am Oberlauf der Werra nur noch ein erhaltenes Exemplar. Ziel der Pflanzungen
ist die naturnahe Gestaltung von Uferbereichen der Werra. Außerdem sollen
durch die Baumanpflanzungen die malerischen Werramäander geschützt
werden. Die Bäume werden in Zukunft eine Bodenerosion an Schmalstellen
und damit eine Laufverkürzung der Werra verhindern, so die Hoffnung der
Fachleute aus dem Staatlichen Umweltamt. Da bestimmte Baumarten wie die Schwarzpappel
sich in den letzten Jahrzehnten nicht mehr auf natürlichem Wege verbreiten
konnten, sind Initialpflanzungen hilfreich, damit sich ein naturnaher Gehölzbestand
am Werraufer entwickeln kann.
Dabei sei die konstruktive Zusammenarbeit mit den Flächeneigentümern
und den Landwirten vor Ort sehr wichtig für die erfolgreiche Umsetzung
des Vorhabens gewesen, teilte Herr Roth, der Leiter des Staatlichen Umweltamtes
Suhl, mit. In den letzten Monaten fanden umfangreiche Arbeiten zur Aufwertung
der Gewässerstruktur der Werra statt. Zur naturnahen Gestaltung der Eltemündung
wurden insgesamt schon 120 t Aushub und Bauschutt sowie 190 Quadratmeter Betonplatten
abgefahren. Neben der Umgestaltung der Eltemündung wurde unter anderem
ein Altarm wieder an die Werra angebunden sowie Aufweitungen und Abflachungen
des Ufers und Stillwasserzonen am Fließgewässer geschaffen.
Herr Gunkel vom Projekt „Lebendige Werra“ des BUND Thüringen
hob die Bedeutung der Maßnahmen für den Naturschutz hervor. Er
hoffe, dass sich vor allem im Bereich der Abflachungen und des Altarmes Lebensräume
für bedrohte Arten, wie z.B. den Flussuferläufer, entwickeln. Der
BUND wolle sich auch in Zukunft für den Erhalt der Schwarzpappeln einsetzen.
Die Mittel zur Umsetzung der Maßnahmen werden durch die Europäische
Union, die Bundesrepublik Deutschland und den Freistaat Thüringen durch
Fördermittel zur Verfügung gestellt.
Für Rückfragen:
SUA Suhl, Frau Damrath, 03681-860-575
Weitere Infos und bilder finden Sie auf der Homepage des Umweltministeriums
zur Wasserrahmenrichtlinie: www.flussgebiete.thueringen.de, sowie auf der
Internetseite des Projektes „Lebendige Werra“: www.lebendige-werra.de.
Staatliches Umweltamt Suhl
Weidbergstr. 30, 98527 Suhl, Tel.: 03681 860-0, Fax: 03681 860-222, E-Mail:
poststelle@suasuhl.thueringen.de
Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland – Landesverband Thüringen e.V.
Trommsdorffstraße 5, 99084 Erfurt, Tel: 0361-55503-10, Fax: 0361-55503-19,
E-Mail: bund.thueringen@bund.net
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