CDU stellt Lösungsvariante zur Werra-Entsalzung vor

Der Landtagsabgeordnete Dirk Landau stellte auf der Anrainerkonferenz in Witzenhausen erstmals Eckpunkte einer von der CDU erarbeiteten Lösung vor - hier nun im Detail

27.03.07

Werraversalzung: Politik stellt tragfähige Kompromisslösung zur Diskussion

Eine lange Diskussion über eine Lösung der bestehenden Werrabelastung ist vor dem Hintergrund, daß schon jetzt ein Entsorgungsnotstand herrscht und die bestehenden Grenzwerte alleine durch die diffusen Einträge bereits nahezu ausgeschöpft sind, nicht angebracht. Da K+S bisher allenfalls durch Negierung vorgebrachter Lösungsmöglichkeiten hervorgetreten ist, hat die Politik nun die Reißleine gezogen und ein eigenes Lösungsmodell vorgelegt.

„Angesichts der Tatsache, daß das zur Verfügung stehende Versenkvolumen für Laugenwässer im Plattendolomit am Standort Neuhof nur noch für maximal 2 Jahre und beim Werk Werra für 12 Jahre ausreichen wird und der mögliche Bau einer Pipeline zur Nordsee rund 8-10 Jahre dauern würde, eine Entlastung der Werra aber früher gefunden werden muß, wird K+S der Bau einer Pipeline vom Werk Neuhof-Ellers zur Werra genehmigt werden. Dies allerdings unter gewichtigen Auflagen“, teilt der Landtagsabgeordnete Dirk Landau (CDU) mit.

„Bis zum Jahr 2012 muß K+S alle anfallenden salzhaltigen Halden- und Produktionsabwässer mit einem Volumen von über 20 Mio. m² jährlich aus Philippsthal, Heringen, Unterbreizbach und Neuhof an eine Stelle am Standort Heringen im Sinne einer Gesamtlösung kanalisiert zusammenführen und dort eine Wasseraufbereitungs-/Entsalzungsanlage errichten. Es findet ab diesem Zeitpunkt keine Einleitung und keine Versenkung mehr statt. Eine kleinere Anlage dieser Art existiert bereits seit drei Jahrzehnten im polnischen Debiensko und kann modifiziert auch für die hiesige Abwassermenge eingesetzt werden. Als Endprodukt fielen danach in die Werra zu leitendes Wasser in Trinkwasserqualität und Salzprodukte (etwa Streusalz) an, die K+S vermarkten könnte. Reststoffe könnten ohne Beeinträchtigung der Förderabläufe untertage versetzt werden. Dieses Vorgehen entspricht den Auflagen, die jede Kommune in Hinsicht auf den Umgang mit ihren Klärabwässern zu beachten hat. Gleichzeitig entstehen so Synergieeffekte durch eine diesbezügliche Nutzung der Abwärme des von EON und K+S geplanten Müllheizkraftwerkes als Prozesswärme“, so Landau.

Im Zuge der Aufbereitung sowie des Wegfalls von Verpressung und Einleitung wird die zulässige Chloridkonzentration ab 2012 von jetzt 2.500 mg/l auf dann 1.100 mg/l gesenkt werden. Dies entspricht der Maximalchloridkonzentration des Geochemischen Atlas Europa. Perspektivisch folgt dann eine weitere Absenkung auf die ökologische Störschwelle von 500 mg/l. Dies hängt maßgeblich vom Nachlassen der diffusen Einträge infolge des Versenkungsverzichts ab.

„Die ’Kleine’ Pipeline zuzüglich Entsalzungsanlage ist mit Kosten von gut 300 Mio. € zum einen eine ökonomisch vertretbarere Variante für K+S. Zum anderen spricht diese Lösung eines gewaltigen Entsorgungsproblems für gewonnene Umweltkompetenz und eine gewinnträchtige Weiterverwendung“, ist Landau überzeugt.

„Da K+S in der Vergangenheit eine beachtliche Innovationsfähigkeit auf dem Gebiet der Fördertechnik bewiesen hat ist es unverständlich, warum eine solche nicht auch in der Entsorgung möglich sein sollte. Angesichts der vorgelegten und erwarteten Rekordgewinne im vergangenen und laufenden Jahr sollten auch die nötigen Investitionen für K+S tragbar sein. Eine sowohl die Werra stärker schonende als auch ökonomischere Lösung existiert schlicht nicht. Daher ist dieser Weg der Hessischen Landesregierung sehr zu begrüßen und hat meine ausdrückliche Unterstützung “, stellt Landau abschließend fest.


Link zur Pressemeldung auf der Homepage von Dirk Landau

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News März 2007